Operationstechnik
Die Halsbandscheibenprothese
Wie bei der klassischen Stabilisierungs-Operation wird der Pat. bis zum Einbringen des Implantates in gleicher Weise operiert.
Sind die Nervenwurzeln und das Rückenmark vollständig entlastet, wird der Bandscheibenraum für die Einbringung der Prothese vorbereitet.
Zunächst werden die Höhe, Länge und Breite der zukünftigen Prothese ausgemessen. Dann werden für die fixierenden Kiele in der Mitte des Wirbelkörpers Löcher vorgebohrt, welche anschließend mit einem feinen Meißel eröffnet werden. In diese Furchen kann die endgültige Prothese unter Röntgendurchleuchtung problemlos eingesetzt werden kann. Anschließend wird die geringe Aufspreizung des Bandscheibenfaches aufgehoben, so dass die Prothese unter leichtem Druck (pressfit) in ihrer Lage fixiert ist. Die in den Knochen eingeschobenen Kiele verhindern, dass sich die Prothese unter Bewegung lockert oder gar verschiebt.
Die Entscheidung, ob tatsächlich eine HWS-Prothese eingebracht wird, sollte extrem kritisch erfolgen. Im Gegensatz zu einer Operation mit Cage oder der Kombination aus Cage und Platte unterliegt eine Prothese einem Verschleiß, vergleichbar mit der „Endlichkeit“ eines künstlichen Hüftgelenkes. Ist das Implantat verschlissen, muß es getauscht werden. Je nach Aufbau der Prothese (reine Titanplatten mit Kunststoffüberzug oder Kombination mit Silikonkern etc.) kann es durch einen Abrieb der Prothesematerialien zu erheblichen Veränderungen der Umgebungsstrkturen kommen. Der Ausbau der Prothesen kann sich hierdurch extrem schwierig und risikoreich gestalten. Ein echter Wechsel des Implantates ist fast immer unmöglich, so dass auf eine dann doch klassische Operation mit Cage und Platte umgeschwenkt werden muß.